Beziehung
Beziehung zwischen Menschen ist wahrscheinlich das, was wir am Präsentesten als solche wahrnehmen. Doch ebenso alles, was uns im Leben begegnet, worauf wir innerlich reagieren und es wahrnehmen, hat eine Beziehung zu uns. Oft nehmen wir Dinge hin, weil wir denken, wir können es nicht ändern. Ist damit eine Emotion verbunden ist das jedoch ein Zeichen, dass wir uns mit dem Thema auseinandersetzen sollen. In der Emotion stecken bleiben ist ungesund - denn Emotion soll uns aus etwas hinaus und zu etwa Neuem hinführen.
Ist nun also eine Situation in unserem Leben, die eine unangenehme Emotion in uns auslöst, haben wir die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln, indem wir sehen, verstehen und anerkennen, dass da eine Beziehung zu uns ist - als erster Schritt. Dann können wir verstehen. Die Art der Emotion leitet uns. Müssen wir zum Beispiel etwas loslassen, akzeptieren, verändern, löst das unterschiedliche Gefühle in uns aus - auf diese Weise können wir uns annähern, wenn uns nicht direkt eine Idee kommt. Es können auch mehrere Schritte hin zu etwas sein.
Tiefes Verstehen beginnt also, wie alles, bei uns selbst. Denn mit uns selbst beginnt das menschliche Miteinander.
Das Wesen von Verständnis ist liebevoll, wenn wir wirklich in der Tiefe verstehen. Natürlich gibt es auch das rein verstandesgeprägte Verstehen, und das benötigen wir auch in sachlichen Kontexten. In menschlichen Beziehungen hingegen, sowie in den Beziehungen, die unsere Verbindung zu einer Situation oder einem Thema darstellen, braucht es eine weitere Ebene. Denn das verstandesgeprägte Verstehen endet im Kopf. Um Beziehungen zutiefst verstehen zu können, brauchen wir auch unser Herz und unsere Intuition und den Willen, in uns hineinzusehen und -zuhören.
Im Herzen können wir Dinge da sein lassen ohne sie zu bewerten, ihnen liebevoll begegnen, sie annehmen.
Und im zweiten Schritt haben wir dann die Wahl, wie wir mit einer Situation umgehen wollen. Wir können unsere Emotionen betrachten, die uns immer hilfreich sind, weil sie uns Themen in unser Bewusstsein bringen. Sie sind uns Hilfsmittel und können uns in ein neues Gleichgewicht führen und begleiten.
Alles begegnet uns aus und mit Grund. Und aus jeder Situation können wir lernen.
Jede Situation, die mich aus meinem Flow, aus meiner Harmonie und Mitte bringt, mich emotional berührt, ist Lern-und Weiterentwicklungsprogramm, und ist mir ein Schlüssel für eine neue Tür, durch die ich gehen kann - oder ein Fenster, durch das ich schauen kann, wenn ich noch nicht durch die Tür gehen will, sondern lieber im sicheren, warmen und wohligen Istzustand bleiben möchte.
Wenn ich für mich in einem betrachteten Bezug keine Neutralität erlebe, ist es Zeit, mich zu bewegen und einen neuen Weg einzuschlagen.
Das Sehen und Verstehen einer Beziehung ist verbunden mit innerer und äußerer Bewegung und wir können lernen, das darin liegende Potential für uns und unsere Entwicklung zu gebrauchen.

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